Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Seit nunmehr 15 Jahren beteiligt sich der Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Hamburg mit vielfältigen Aktionen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (1).
Dieser Gedenktag geht zurück auf den Tod der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und beteiligten sich an Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo.
Lateinamerikanische und karibische Frauen haben deshalb 1981 den 25. November als internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen ausgerufen.
1999 übernahmen die Vereinten Nationen offiziell den Protesttag.
Pressemitteilung vom 22.11.2023:
HAMBURG. Informationskampagne im Billstedt Center zum Aktionstag am 25.11. mit Relaunch des „Grünen Flyers“, der Hamburger Unterstützungsangebote für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt bündelt
Geschlechtsspezifische Gewalt ist eine Menschenrechtsverletzung, die weltweit vorkommt – immer noch, jeden Tag…
Seit 5 Jahren ist die Istanbul Konvention (IK) zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Deutschland geltendes Recht. Die Konvention formuliert zahlreiche Maßnahmen und staatliche Verpflichtungen in den Bereichen Prävention, Intervention, Schutz und Sanktionierung.
Obwohl schon Einiges erreicht wurde, ist die Istanbul-Konvention in Deutschland noch immer nicht vollumfänglich umgesetzt. (2)
In Hamburg mangelt es beispielsweise an einer dringend notwendigen Aufstockung der Schutzplätze in den Hamburger Frauenhäusern sowie an genügend Schutzeinrichtungen für Betroffene von häuslicher Gewalt.
Es bleibt viel zu tun:
Neben der alltäglichen Präsenz von geschlechtsspezifischer Gewalt mitten unter uns sind besonders marginalisierte Gruppen wie wohnungslose oder arme Frauen, Women of Color, Schwarze Frauen, Menschen mit Behinderung, trans, inter, nicht-binäre und agender Personen oder Sexarbeiter*innen besonders gefährdet, neben anderen Diskriminierungen auch geschlechtsspezifische Gewalt zu erleben.
Das Ausmaß der Gewalt und die Möglichkeiten der Unterstützung sind nach wie vor wenig sichtbar. Hierauf wollen wir am Aktionstag am 25.11. und darüber hinaus die Aufmerksamkeit lenken und gemeinsam Position beziehen.
Am Vormittag des 25.11. ab 11 Uhr werden Mitwirkende des Arbeitskreises gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Hamburg im
Billstedt Center, Möllner Landstraße 3
Stoffbeutel mit der Botschaft „Gewalt ist untragbar“ verteilen und erstmalig den aktualisierten Flyer mit Unterstützungsangeboten verteilen. Weiterhin finden sich unter www.gewaltistuntragbar.de nähere Informationen zu Hilfen bei geschlechtsspezifischer Gewalt. Ferner werden im gesamten Stadtgebiet auf Litfaßsäulen Plakate auf den Aktionstag sowie Unterstützungsangebote aufmerksam machen.
Presse-Kontakt Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Hamburg:
Hannah Williams Riquer Tel.: 040-7217363 E-Mail: info@zornrot.de
===============================================================================
(1) In anderen Ländern ist es bereits verbreiteter, diesen Tag geschlechtsneutral als „Internationalen Tag gegen patriarchale Gewalt“ zu benennen.
(2) siehe hierzu auch: Deutsches Institut für Menschenrechte: Bericht über die Datenlage zu geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Deutschland Grundlagen für ein Umsetzungsmonitoring zur Istanbul-Konvention (August 2023)